temuco

Es regnet wieder. Oder immer noch?

Naja. Hier sind ein paar aktuellere fotos von Temuco.

wieder grüne eier, im mercado municipal.

gerstenkorn. "mote con huesillos" ist ein getränk aus getrocknete pfirsiche ("huesillos"), die eingeweicht werden und im einweich-syrup zusammen mit graupen getrunken werden.

Araucaría, dieser Baum gab diese Region ihren Namen, weil’s hier so viele davon gibt.

Eine ziemlich freshe Busstation, von hier fahren die Busse nach Argentinien.

Die braunen Vögel, die hier überall sind.

Kohlelieferant.

Unsere Strasse bei Regen (das Braune ist Wasser).

Sicht auf Temuco vom Cerro aus.

regen

Es regnet. Und es ist kalt. Eigentlich ist es gar nicht soooo kalt, aber es gibt hier halt keine zentralheizung. Überall im Gebäude ist kalt. Die Köchin, Tía Cecilia, hat uns letzte Woche ungebeten einen Mantel vorbeigebracht, weil es in unsere Wohnung immer so kalt ist. Wir haben jetzt aber endlich einen kleinen Gasheizstrahler bekommen. Der wärmt halt im Umfang von 1 Meter. Er steht jetzt direkt vor unserem Sofa. Abends sitzen wir dort, hüllen uns in Decken ein und schauen fern oder dvds. Morgens anziehen ist unangenehm, die Klamotten sind klamm. Da es hier so viel regnet ist es immer eine feuchte Kälte.
Wenn es anfängt zu regnen, regnet es viel und hört nicht auf. Und auf jeder Seite der Strasse entstehen kleine Bäche. Als Fußgänger ist es schon sehr schwierig, die Straße zu überkreuzen. Aber wenn’s regnet, läuft auch fast keiner mehr. Letzte Woche sind wir im Regen zum Blockbuster gelaufen, wir waren die einzigen Idioten die zu Fuß unterwegs waren. Meine Schuhe haben Tage zum trocknen gebraucht. Danach habe ich meine Wanderstiefel für 12 euro neu besohlen lassen, die Sohlen waren total zerfallen, sehr merkwürdig....eigentlich sind die unzerstörbar. Jetzt hab ich erst mal relativ wasserfestes Schuhwerk.

Läuse habe ich immer noch, bin aber zuversichtlich, dass ich sie bald los bin. Die merkwürdige Stiche sowie Moskitobisse hören nicht auf, aber ein schöner Nebeneffekt der Läuse ist, dass mir diese anderen Stiche absolut egal sind. Hauptsache Läuse weg.

Am Samstag waren wir einkaufen, und zwar im Markt, nicht im Supermarkt wie sonst immer. Und staunen immer noch darüber, wie günstig es war. Wir haben über 1 kilo Lachs für weniger als 4 Euro gekauft. Und Kiwis, Tomaten, Zucchini, Pepinos (eine uns unbekannte Frucht), und Karotten, all das zusammen für 1 euro....
Gestern waren wir in Chol-Chol, ein kleiner Ort etwa eine Stunde ausserhalb von Temuco. Wir sind durch eine wunderschöne Landschaft gefahren um dorthin zu kommen und sind dort rumgelaufen. Der Ort ist winzig, es gibt da nicht wirklich was zu sehen.

Letzte Woche sind wir zur Uni gefahren, auf dem hinweg sehen wir aus dem bus heraus von einem bestimmten Hügel ganz kurz einer der Vulkane der hier in der Nähe ist....an dem Tag war´s (für Temuco) sehr klar und wir konnten den Vulkan sehr gut sehen..ich meinte, wir sollten eigentlich schwänzen und dem Cerro hochlaufen damit wir endlich mal den Vulkan sehen können. Aber wir sind brave Studenten und sind trotzdem hin...um zu erfahren, das Weben ausgefallen ist. Also sind wir zum Cerro gelaufen (ca. ne Stunde) und hochgelaufen....und haben festgestellt dass man auch bei gutem Wetter keine Vulkane vom Cerro aus sehen kann, da andere Cerros im Weg sind.
War ziemlich enttäuschend. Aber bald gehen wir am Wochenende in irgendein Nationalpark, dann gibt´s Vulkanbilder. Schwör, Alter!
Bilder von Chol Chol gibt es hier: http://chile.marahtyler.com/#16.0

es juckt

ich bin schlecht drauf, habe null bock auf internet und noch weniger auf schreiben. ich denke die läuse sind fast ausgerottet, aber mein kopf juckt so extrem...es macht mich verrückt. ich schlafe schlecht, habe tausend moskitobisse, auch viele am kopf was alles noch schwerer macht. mein nacken ist schon ganz angeschwollen. und ich habe null geduld. bis bald.

valdivia

letzten samstag waren ich und Steffi den ganzen tag unterwegs, wir sind nach valdivia gefahren. mit dem bus frühmorgens um 7:00 los, die fahrt hat 2,5 stunden gedauert.
in valdivia gab es einen sehr coolen kleinen markt:

direkt hinter den fischständen werden die fische an grossen steintischen ausgenommen und filettiert.
die abfälle werden einfach nach hinten geschmissen, wo die möwen, kormorane....

und... seelöwen (!!) schon auf leckerbissen warten.

von valdivia aus sind wir mit dem bus nach niebla gefahren. wir hatten mal wieder keine ahnung, wo wir aussteigen sollten, so richtig durchgeplant sind wir nie. und Steffi ist genauso orientierungslos wie ich, wir verlaufen uns oft. aber bis jetzt hat es immer ganz gut geklappt.

eigentlich wollten wir bei der festung aussteigen, das haben wir verpasst. unser fehler war aber mal wieder unser glück, denn genau da wo wir uns endlich entschieden haben auszusteigen (die busse halten überall an, wo man will) war ein weg, der direkt zum strand führte. sonst wären wir gar nicht zum strand gekommen.

der sand war schwarz.

wir sind ein bisschen am strand rumgewandert, dann wieder zurück zur strasse und zum castillo gelaufen. diese alte festung ist einer der wenigen die noch zu sehen ist, es gab hier sehr viele, die valdivia schützen sollten.

der strand von oben, blick aus dem castillo:

im castillo:

wir haben mittag gegessen, und dann die fähre genommen rüber nach corral, auf der anderen seite der bucht. corral ist eine winzige stadt mit bunten häusern, sehr schön.

im bus zurück nach temuco hat der beifahrer ein album von Modern Talking angemacht, ich konnte es nicht glauben...in temuco haben wir uns mal wieder auf dem nach hause weg verlaufen, kamen aber endlich gegen 24:00 wieder an.

zur zeit fühle ich mich absolut unwohl, da ich nachts von irgendwelche viecher zerstochen werde. ich vermute, es sind moskitos, aber die stiche sehen so untypisch aus. es juckt überall. ausserdem habe ich mir von den mädels läuse eingefangen, auch sehr eklig. :-(

tag der carabineros

Neulich waren wir wieder im "Jumbo", der Supermarkt im Mall, einkaufen. Im Mall war viel los, scheint ein beliebtes Ausflugsziel in dieser Gegend zu sein. Es war "Tag der Carabineros", uniformierte PolizistInnen stehen rum und die Kinder dürfen sich auf die Quads der Polizei setzen. Ein ganzes Arsenal an Waffen liegt aus. Uniformierte Kinder mit Spielzeugwaffen marschieren im Fernsehen....
Als wir vom einkaufen zurückkommen, schwirren ein paar der kleinsten in der Eingangshalle rum. Sie folgen uns hoch zu unserer Wohnung, sind jetzt neugierig. Maßlose Begeisterung über alles. Der Wasserhahn in unserer Küche wird auf- und zugemacht. "Que bacán, Tía!" ("wie geil, Tía!") Weil er anders aussieht als in den casas? ICh weiß es nicht. Chips und Schokolade entdecken sie sofort und betteln drum. Unsere Zimmer müssen sie auch sehen. "Hier wohnt die Tía! Kuck mal, da schläft die Tía!" Ich behalte Linda im Auge, sie ist für's klauen bekannt. Allerdings habe ich nicht viel, was für eine 7-jährige interessant sein dürfte. "Oh, Sie haben auch ein mp3?!" Ich glaube zwar nicht, dass sie es wagen würde, von einer Tía zu klauen, aber man weiss ja nie.
Sie finden unsere Wohnung total schön und alles scheint neu zu sein. Wir haben sogar eine Zuckerdose! Hier ist nich alles abgenutzt wie in den Häusern. Weil hier eben keine 10 Kinder wohnen.
Zum Mittagessen gibt es pommes, von den älteren Mädels selbstgemacht.
Am Abend beugen wir uns unsere Schicksal und kucken den dritten Wesley Snipes Film seitdem wir hier sind...sie scheinen ihn hier zu mögen. Ich wusste gar nicht, dass er in so vielen Action Filme war. "Demolition Man" kam letztens, den kann ich empfehlen.
Glücklicherweise gibt es in der Nähe einen Blockbuster, bald werden wir dvds ausleihen.

antarktis

hier ein paar fotos. das hochladen dauert viel zu lange. ich muss mir was einfallen lassen.

im chilenischen wetterbericht kommt immer das wetterbericht für die antarktis. oben rechts, "rapa nui" ist die osterinsel.



zur erinnerung: 800 pesos = 1 euro.
papas = kartoffeln, limones = zitronen (oder limetten, ich verwechsele die immer)




und ein foto vom hogar, das hof:

mein typischer tag in temuco

unserer ankunft in temuco...morgens ist es hier fast immer nebelig.

ich stehe auf, irgendwann zwischen 9 und 11, je nach tag und verfassung. ich frühstücke. manchmal büffel ich ein bisschen spanisch, manchmal lese ich oder gehe ins internet.
montags und mittwochs waschen wir die wäsche der mädels, also zwei ladungen, und hängen die dann auf.
um 13:00 gibt es mittagessen, wir essen zusammen mit alle tíos die da sind. mittwochs hauen wir schon vorher ab, da unser Mapuche-Weben Kurs schon um 13:10 anfängt. montags arbeiten wir fast gar nicht da wir schon um 16:00 los zum uni-kurs (soziale bewegungen in chile) müssen.
um 14:00 fangen wir offiziell mit der arbeit an. d.h. wir gehen nach hinten zu den casas und kucken, welche mädchen schon da sind. meist ist um die zeit noch keiner aus der schule zurück. die trudeln nach und nach ein, die älteren erst ab 16:00 oder sogar 19:00. als allererstes müssen sie ihre schuluniform ausziehen und sich umziehen. dann sollten sie eigentlich ihre hausaufgaben machen. zwischen 14:00 und 15:30 darf der fernseher an sein.

manche tage sind "lerntage", d.h. alle müssen im "sala de estudios" im hauptgebäude sein und hausaufgaben machen. wenn sie keine hausaufgaben haben, sollen sie trotzdem irgendwas büffeln, oder wir lassen uns eine aufgabe einfallen, oder sie dürfen im sala spielen oder zeichnen. an anderen tagen gibt es zum beispiel chor, oder sie treffen sich mit einer tía zum stricken.
um 18:00 gibt es abendessen. es ist immer dasselbe, was es für die Tías zum mittagessen gab. das ist schön, wenn es lecker ist, aber wenn's nicht schmeckt ist das natürlich blöd....die Tía Ceci komme frühmorgens und kocht und backt jeden zweiten tag oder so brötchen. zum mittagessen ist meist das gesamte essen für den tag fertig.
zuerst müssen wir also das essen aufwärmen. das machen wir in der casa verde, dort gibt es einen herd. auch muss "cafe" gemacht werden, ein topf getreidekaffee für alle. meist mit viel viel zucker. und die brötchen müssen geschnitten werden, es gibt immer ein brötchen, was die kinder als nachtisch mit honig oder marmelade essen. manchmal gibt es statt brötchen was anderes zum dessert, z.b. pudding oder jello. heute gab's apfelstrudel, von einer der ältesten gemacht, die auf ner kochschule ist. nach dem essen wird je nach tagesform und casa noch ein bisschen rumgesessen und geredet.
danach ist es zeit für die "aseos", die hausarbeit, sowie duschen und pyjamas für alle. das ist die härteste zeit des tages. es kostet zeit und nerven, bis wir uns durchgesetzt haben. manchmal mehr, manchmal weniger. bei einigen müssen wir mehrmals nachhaken, bis eine aseo endlich gemacht wird, oder sich jemand duscht. manchmal machen sie es sofort, ohne das wir fragen, machmal maulen die rum. die aseos sind zum beispiel verschiedene bereiche fegen, wischen, möbel putzen, wohnzimmer aufräumen, bad putzen, geschirr spülen.
erst wenn alle fertig sind, dürfen sie wieder fernsehen. zuerst kommt "yingo", ein völlig bescheuertes programm was ich gar nicht beschreiben mag.
um 20:00 gehen die kleinsten ins bett. davor müssen sie zähne putzen, was schwierig sein kann da Linda ihre Zahnbürste immer wieder "verliert", sprich, wegschmeisst. seit neuestem werden die zahnbürsten also auch abgesperrt. wie eigentlich alles was nicht niet- und nagelfest ist, da es sonst verschwindet. unten in jeder casa ist ein zimmer wo die nacht-tía schläft, und dort ist ein abgesperrter schrank wo alles aufbewährt wird.

ab 20:00 beginnt die telenovela, um 21:00 ist sie zuende und dann gehen die grossen ins bett. freitags müssen sie nicht duschen und dürfen solange wach bleiben wie sie wollen.
um 21:00 ist für uns feierabend. meist sind wir zu erschöpft um was anderes zu machen als uns vorm fernseher zu setzen oder zu lesen.