Friday, May 1, 2009

mein typischer tag in temuco


unserer ankunft in temuco...morgens ist es hier fast immer nebelig.

ich stehe auf, irgendwann zwischen 9 und 11, je nach tag und verfassung. ich frühstücke. manchmal büffel ich ein bisschen spanisch, manchmal lese ich oder gehe ins internet.
montags und mittwochs waschen wir die wäsche der mädels, also zwei ladungen, und hängen die dann auf.
um 13:00 gibt es mittagessen, wir essen zusammen mit alle tíos die da sind. mittwochs hauen wir schon vorher ab, da unser Mapuche-Weben Kurs schon um 13:10 anfängt. montags arbeiten wir fast gar nicht da wir schon um 16:00 los zum uni-kurs (soziale bewegungen in chile) müssen.
um 14:00 fangen wir offiziell mit der arbeit an. d.h. wir gehen nach hinten zu den casas und kucken, welche mädchen schon da sind. meist ist um die zeit noch keiner aus der schule zurück. die trudeln nach und nach ein, die älteren erst ab 16:00 oder sogar 19:00. als allererstes müssen sie ihre schuluniform ausziehen und sich umziehen. dann sollten sie eigentlich ihre hausaufgaben machen. zwischen 14:00 und 15:30 darf der fernseher an sein.


manche tage sind "lerntage", d.h. alle müssen im "sala de estudios" im hauptgebäude sein und hausaufgaben machen. wenn sie keine hausaufgaben haben, sollen sie trotzdem irgendwas büffeln, oder wir lassen uns eine aufgabe einfallen, oder sie dürfen im sala spielen oder zeichnen. an anderen tagen gibt es zum beispiel chor, oder sie treffen sich mit einer tía zum stricken.
um 18:00 gibt es abendessen. es ist immer dasselbe, was es für die Tías zum mittagessen gab. das ist schön, wenn es lecker ist, aber wenn's nicht schmeckt ist das natürlich blöd....die Tía Ceci komme frühmorgens und kocht und backt jeden zweiten tag oder so brötchen. zum mittagessen ist meist das gesamte essen für den tag fertig.
zuerst müssen wir also das essen aufwärmen. das machen wir in der casa verde, dort gibt es einen herd. auch muss "cafe" gemacht werden, ein topf getreidekaffee für alle. meist mit viel viel zucker. und die brötchen müssen geschnitten werden, es gibt immer ein brötchen, was die kinder als nachtisch mit honig oder marmelade essen. manchmal gibt es statt brötchen was anderes zum dessert, z.b. pudding oder jello. heute gab's apfelstrudel, von einer der ältesten gemacht, die auf ner kochschule ist. nach dem essen wird je nach tagesform und casa noch ein bisschen rumgesessen und geredet.
danach ist es zeit für die "aseos", die hausarbeit, sowie duschen und pyjamas für alle. das ist die härteste zeit des tages. es kostet zeit und nerven, bis wir uns durchgesetzt haben. manchmal mehr, manchmal weniger. bei einigen müssen wir mehrmals nachhaken, bis eine aseo endlich gemacht wird, oder sich jemand duscht. manchmal machen sie es sofort, ohne das wir fragen, machmal maulen die rum. die aseos sind zum beispiel verschiedene bereiche fegen, wischen, möbel putzen, wohnzimmer aufräumen, bad putzen, geschirr spülen.
erst wenn alle fertig sind, dürfen sie wieder fernsehen. zuerst kommt "yingo", ein völlig bescheuertes programm was ich gar nicht beschreiben mag.
um 20:00 gehen die kleinsten ins bett. davor müssen sie zähne putzen, was schwierig sein kann da Linda ihre Zahnbürste immer wieder "verliert", sprich, wegschmeisst. seit neuestem werden die zahnbürsten also auch abgesperrt. wie eigentlich alles was nicht niet- und nagelfest ist, da es sonst verschwindet. unten in jeder casa ist ein zimmer wo die nacht-tía schläft, und dort ist ein abgesperrter schrank wo alles aufbewährt wird.


ab 20:00 beginnt die telenovela, um 21:00 ist sie zuende und dann gehen die grossen ins bett. freitags müssen sie nicht duschen und dürfen solange wach bleiben wie sie wollen.
um 21:00 ist für uns feierabend. meist sind wir zu erschöpft um was anderes zu machen als uns vorm fernseher zu setzen oder zu lesen.

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